Geschichte
Das „Kaiserliche Patent“ von 1848 gilt als Grundlage für die Gemeindeordnung und die Gemeinde-Wahlordnung. Dieses Patent stellt somit einen der bedeutsamsten Meilensteine auf dem Weg zu einer demokratischen Gemeinschaft dar. Davon ausgehend entwickelte sich auch unsere Gemeinde Edelschrott im Laufe der letzten 170 Jahre zu der Marktgemeinde, wie wir sie heute kennen.
Bis zum 31. Dezember 1951 war unsere Gemeinde zweigeteilt – Edelschrott und Kreuzberg – wobei sich Kirche, Pfarre, Schule, Gendarmerie und Post in Edelschrott befunden haben.
Im Zuge der allgemeinen Gemeindezusammenlegungen entschloss man sich schließlich, sich zu einer Gemeinde „Edelschrott“ zu vereinen. Weiters kam ein Teil von St. Martin am Wöllmißberg zum Gemeindegebiet hinzu.
1995 wurde Edelschrott anlässlich des 750-Jahrjubiläums durch LH Dr. Josef Krainer zur Marktgemeinde erhoben.
Seit Anfang 2015 besteht die Marktgemeinde Edelschrott aus den Katastralgemeinden Edelschrott, Kreuzberg und Modriach, da im Zuge der Gemeindestrukturreform aus den Gemeinden Edelschrott und Modriach per 1.1.2015 die neue Marktgemeinde Edelschrott entstanden ist.
Die erste urkundliche Erwähnung
Die 1. Urkunde
12. Jänner 1245, Voitsberg Landschreiber Witigo von Steiermark stellt die der Kirche von Piber aus landesfürstlichen Schenkungen zustehenden Rechte durch Zeugenaussagen aus der Umgebung derselben fest.
Origional-Pergament im Haus‑, Hof- und Staatsarchiv Wien Druck: Zahn, Urkundenbuch II, S. 555–556
Übersetzung:
Ich, Witigo, der Landschreiber von Steier, lasse durch gegenwärtige Urkunde alle Gegenwärtigen und Zukünftigen wissen, dass ich, als ich einmal in Voitsberg weilte, um verschiedene Angelegenheiten meines Herrn Friedrich, erlauchten Herzogs von Österreich und Steiermark, zu ordnen, mit Ulrich, dem verehrungswürdigen Erwählten (Bischof) von Seckau, verhandelt habe über gewisse Rechte seiner Kirche zu Piber, wo einige Rechte meines Herrn geschmälert und verringert worden zu sein schienen.
Nachdem ich in Voitsberg die Amtsleute, Richter, Ritter, Bürger und andere bedeutendere Leute jener Gegend zusammengerufen hatte, prüfte ich mit ihnen sorgfältig diese Fragen, ohne einen der damit Befassten oder ein Problem auszulassen; deren Aussagen und Zeugenschaft lauteten in meiner Gegenwart, wie es rechtens ist, dahin, dass dem Magister Gerold, einst Pfarrer zu Piber, durch besondere Gunst meines Herrn Herzog Leopolds gestattet worden sei, dass niemand von den Amtsleuten und Richtern auf den Besitzungen dieser Kirche sich eine Rechtsprechung anmaßen dürfe, ausgenommen, wenn ein Räuber oder Frevler auf diesen Besitzungen aufgegriffen würde; dann nämlich solle dieser außerhalb der Tor und Zäune nur mit dem Grütel umfangen dem Richter übergeben werden, wobei dem Pfarrer der genannten Kirche oder seinem Bevollmägchtigten auf vorheriges Ersuchen aller beweglichen und ubewegliche Besitz des Frevlers, so er zu vorheriges Ersuchen aller bewegliche und unbewegliche Besitz des Frelers, so erzu Recht bestraft wird, zum Fruchtgenuss der vorgenannten Kirche übergeben zu werden hat.
Weiters wurde durch dieselben Zeugen das Recht erwiesen, dass keiner unter den Richtern von den Bewohnern oder Untertanen des Besitzes der Kirche Piber Abgaben oder Steuern einheben dürfe, wie immer diese genannt sein mögen, und dass die Untertanen unde Leute der Kirche vor keinem Richter sich zu verantworten hätten, es sei denn, ihr Pfarrer oder sein Bevollmächtigter seien anwesend.
Außerdem: dass aufgrund der Schenkungen des genannten Herzogs Leopold jede der folgenden, zu Piber gehörenden Kirchen, nämlich Edelschrott, Modriach, Pack, Köflach, Kainach, Stallhofen, Hirscheck, Salla und Geisttal, eine Taverne besitzt und sie nützt: dies bewies vor mir die Aussage der maßgebenden Persönlichkeiten der Umgebung; als Ausnahme solle gelten, dass der Wirt zu Köflach wegen der Nähe des Marktes Voitsberg zum Nachteil dieser Stadt keine Gäste beherbergen dürfe.
Damit also die vorgenannte Kirche für alle Zukunft sich der Rechte und Gnaden erfreue, die ihr, wie durch alle Zeugen erhärtet wurde, von alters her rechtlich zustehen, gab ich der Kirche Piber diesen gegenwärtigen Brief als einwandfreies Zeugnis vor den im folgenden genannten Zeugen: den Herren Luitold von Statteck, Ortolf und Luitold, den Forstmeistern, Herbord von Leunach, Richter Ulrich von Voitsberg, Ditmar, dem alten Richter, Rudger dem Böhmen, Ottokar von Kainach, Starkhand Schrat, Ullein von Schaflos, Ottokar, dem Münzmeister zu Graz, Rubert dem Kreuzträger, Heinrich dem Kämmerer und vielen anderen, deren Namen hier nicht aufgenommen wurden.
Geschehen zu Voitsberg im Jahr des Herrn 1245, am Tag vor den Iden des Jänner.
Übersetzung: Dr. Puschnig eh., Landesarchiv
Die Bürgermeister
Folgende Persönlichkeiten prägten unsere Gemeinde bzw. die Ursprungsgemeinden, die nun die Marktgemeinde Edelschrott bilden, hauptverantwortlich als Bürgermeister:
Die Bürgermeister der Gemeinde Edelschrott
Seit 21.04.2015: Mag. Georg Preßler
Jan — Apr 2015: Mag. Georg Preßler (als Regierungskommissär – Gemeindestrukturreform)
2010 — 2014 Mag. Georg Preßler
1992 — 2009 Franz Kienzl
1990 — 1991 Hans Guggi
1980 — 1990 August Gößler
1964 — 1980 Ing. Peter Reinthaler
1964 — 1964 Dr. Roland Petrischek (als Regierungskommissär)
1952 — 1964 Franz Stiboller
1952 — 1952 Johann Arzberger (als Regierungskommissär — Eingemeindung)
1946 — 1951 Franz Stiboller
1946 — 1946 Anton Schmidt
1945 — 1946 Dr. Karl Edler
1938 — 1945 Josef Flecker
1932 — 1938 Franz Stiboller
1928 — 1932 Peter Langitzer
1921 — 1928 Thoma Zirri
1913 — 1921 Mathias Krammer
1908 — 1913 Peter Mikusch
?? — 1908 Johann Scheiber
Gemeinde Modriach – bis zur Fusionierung am 1.1.2015
2010 — 2014: Werner Münzer
2000 — 2010: Erich Krammer
1993 — 2000: Maximilian Reinisch
1987 — 1993: Josef Archan
1960 — 1987: Johann Neumann
1955 — 1960: Anton Pressler
1950 — 1955: Karl Neumann
1945 — 1950: Felix Trappel
1939 — 1945: Raimund Krammer
1938 — 1938: Franz Göbl (als Amtswalter)
1937 — 1938: Valentin Münzer (als Amtswalter)
1934 — 1937: Heinrich Scherr
1924 — 1934: Johann Klug
1914 — 1923: Heinrich Scherr
1910 — 1913: Valentin Pressler
1907 — 1910: Heinrich Scherr
1901 — 1907: Kaspar Münzer
1900 — 1901: K. Neumann
1895 — 1900: Franz Pansi
1892 — 1894: Kaspar Münzer
1889 — 1891: Rupert Bernsteiner
1885 — 1888: Heinrich Pfennich
1874, 1876: Matthäus Neumann
1852: Simon Scherr
Gemeinde Kreuzberg — bis zur Eingemeindung 1952
1948 — 1951 Johann Arzberger
1946 — 1948 Johann Langmann
1932 — 1946 Johann Godl
1924 — 1932 Johann Arzberger
1919 — 1924 Johann Godl
1905 — 1919 Franz Dorner
1905 — 1905 Johann Zwanzer