Stei­ri­sche Landeshymne 

1. Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust,
bis zum Wen­den­land am Bett der Sav’
und vom Alptal an, das die Mürz durchbraust,
bis ins Rebenland im Tal der Drau’
Dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes teures Heimatland,
dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes, teures Heimatland!

2. Wo die Gemse keck von der Felswand springt
und der Jäger kühn sein Leben wagt;
wo die Sennerin frohe Jodler singt
am Gebirg, das hoch in Wolken ragt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

3. Wo die Koh­len­glut und des Hammers Kraft,
starker Hände Fleiß das Eisen zeugt
wo noch Eichen stehn, voll und grün von Saft
die kein Sturmwind je noch hat gebeugt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo der Mais und Haid‘n herbst­lich duftend blühn 
Und des Obstes Füll‘ so lachend keimt;
Wo im Unterland süße Trauben glühn,
Deren edles Blut wie Perlen schäumt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo am Kirch­weih­fest noch alter Weis
Sanfter Zither Ton und Hackbrett klingt
Und der wackre Bursch rasch und flink im Kreis
Holde Dirnen froh im Tanze schwingt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo noch deutsches Wort und Hand­schlag gilt
Frommer Sinn noch herrscht und Tugend währt;
Wo auf Mäd­chen­wang noch das Schamroth spielt
Und die Hausfrau klug den Segen mehrt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo‘s im schlich­ten Rock, wie im Fürstengewand
Edle Männer gibt voll weisem Rath,
Die ein Schitz und Schirm frü das treue Land
Rüstig vorwärts gehn in reger Tat
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo in jedem Arm die geerbte Kraft
Habsburgs Enkeln blüht voll alter Treu
Für den Kaiser gern jeder sich rafft
Und dann eisern steht in Schlachtenreih‘
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer
Land ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo des Dampfes Kraft nun mit Sturmgewalt
Alles fort­be­wegt auf eis‘ner Bahn
Und sich Fleiss und Müh‘ zeigen vielgestalt
Und ein neuer Geist als ihr Gespann
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

4. Wo sich lieblich groß eine Stadt erhebt
hart am Atlasband der grünen Mur,
wo ein Geist der Kunst des Wissens lebt,
dort im hehren Tempel der Natur
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

*) Strophen in Kur­siv­schrift zählen nicht zur offi­zi­el­len Hymne, sondern sie waren Bestand­teil des Originaltextes.

Worte: Jakob Dirnböck, geb. 1809 in Graz, gest. 1881 Buch­händ­ler und Verleger
Weise: Ludwig Carl Seydler, geb. 1810 in Graz-St.Leonhard, gest. 1888 Grazer Domorganist

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